Alpenüberquerung
Montag, 31.07.2017
Ich blicke auf eine überraschend erholsame Nacht zurück. Weder das stundenlange Gewitter noch die Glocken und Schellen der gefühlt hundert Schafe um mich herum störten mich in meiner Nachtruhe. Ich stehe mit der Sonne auf und ärgere mich im steilen Anstieg zur Knorrhütte hinauf über mich selber, dass ich mich über einen jungen Kerl ärgere, der im Dauerlauftempo, sein Mountainbike geschultert, mich überholt und alsbald aus meinem Blickfeld verschwindet. "Ist das für den hier nicht steil?", hadere ich und wasche mir an der mikrig tröpfelnden Quelle "Veitelsbrünnl" salzigen Schweiß aus den Augen. Warum lass' ich mich von dem Vorzeigeathleten so runter ziehen?
Das gestern herbeigefürchtete Gatterl erweist sich als weitestgehend unschwierig. Ich könnte mich eigentlich freuen und entspannen, doch die Farbe des Horizonts im Westen gefällt mir garnicht. Das sieht nach schwerem Gewitter aus. Aus diesem Grund finde ich bei der Einkehr in der malerischen Hochfeldern Alm weder innere Ruhe noch Entspannung und schultere nach einem kühlen Bier - welch' Wohlgenuss bei den hochsommerlichen Temperaturen - meinen Rucksack. Irgendwie ist der schwerer als gestern, obwohl doch schon ein paar Lebensmittel weniger drin sind?!?
Der immer dunkler werdende Himmel beschleunigt meine Schritte, flugs ist mein Zelt im wildromatischen Brendlkar aufgestellt. Für das angedachte reinigende und erfrischende Bad im Brendlsee bin ich angesichts der Wassertemperatur jedoch zu feig. Als ich mit aufgefüllten Wasserflaschen vom See zu meinem Zelt zurück komme bricht das Unwetter los. Ich koche wie auch gestern Abend China-Nudeln und falle alsbald in einen tiefen Schlaf ohne groß an die Hürde "Grünsteinscharte" des kommenden Tages zu denken. Neuland für mich. Spätestens jetzt beginnt das Abenteuer!
Euer Andy!
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